Unser Behandlungsspektrum reicht von der Vorsorge und Frühbehandlung von Kleinkindern über die klassische Korrektur von Fehlstellungen bei Kindern und Jugendlichen bis hin zu chirurgischen Korrekturen bei Erwachsenen. Ob der Patient eine festsitzende oder herausnehmende Zahnspange erhält, hängt von der Art und dem Schweregrad der Zahn- und Kieferfehlstellung sowie dem Alter des Patienten ab und wird anhand der Planungsunterlagen und im Patientengespräch individuell entschieden.
Sowohl bei der „festen“ als auch bei der „losen“ Zahnspange ist die Mitarbeit des Patienten enorm wichtig. Durch den Einsatz innovativer Materialien und optimierter Behandlungstechniken, kann die kieferorthopädische Behandlung zügig und gewebeschonend gestaltet werden.

Im Folgenden werden einige kieferorthopädische Apparaturen vorgestellt:

Oberkiefer-Dehnplatte

Diese herausnehmbare Zahnspange muss meist tags und nachts getragen werden und wird nur zum Essen und Zähneputzen entfernt. Durch sogenante Halteelemente aus Draht ist sie an den Zähnen befestigt. Am Gaumen befindet sich eine Kunststoffbasis, die das Sprechen und Schlucken anfangs erschwert. Mit diesem Gerät kann – je nach zugefügten aktiven Elementen- der Oberkiefer leicht gedehnt werden, die Frontzähne können gedreht und gekippt werden, ein Tiefbiss kann korrigiert oder die Zunge abgehalten werden, Platz für nachfolgende Zähne gehalten werden usw.

Aktivator

Der Aktivator ist das älteste und bekannteste Behandlungsmittel der Funktionskieferorthopädie. Aktivatoren dienen zur Behandlung von Bissanomalien in der Wachstumsphase, in erster Linie Unterkiefer-Rücklagen mit oder ohne Tiefbiss. Dieses abnehmbare Gerät besteht aus einem Stück, das beide Kiefer umfasst und wird vorwiegend in der Nacht getragen wird (ca. 12h pro Tag). Durch eine geschickte Umlenkung der Muskelkräfte werden die Zähne positiv beeinflusst, die Relation von Ober- zu Unterkiefer verbessert und durch entsprechendes Ausschleifen der Tiefbiss behoben.

Headgear

Der Headgear besteht aus einem Metallbügel und einer Kopfkappe bzw. einem Nackenband. Der Metallbügel weist einen inneren und einen äußeren Bogen auf. Der innere Bogen wird in Röhrchen an den hinteren oberen Stockzähnen oder an einer herausnehmbaren Apparatur befestigt. Der äußere Bogen liegt außerhalb des Mundes. Die Enden des äußeren Bogens sind mit Häkchen versehen, an welchen die Kopfkappe oder das Nackenband mittels Federzügen eingehängt werden. Der Headgear wird dann angewandt, wenn Backenzähne nach hinten verlagert (distalisiert) bzw. in ihrer Position gehalten werden sollen. Darüber hinaus können Backenzähne rotiert oder der Zahnbogen leicht expandiert werden. Die tägliche Tragezeit liegt bei ca. 12 Stunden, d. h. der Headgear muss jeweils zuhause und nachts getragen werden.

Festsitzende Apparatur / Bracket-Spange

Mit der Multibracketapparatur, bei der auf jeden Zahn ein kleines Plättchen geklebt wird, lassen sich die meisten Zahnfehlstellungen am einfachsten und effektivsten korrigieren. Durch die richtige Position der Brackets, den Einsatz verschiedener Drähte und zusätzlicher Anwendung von Ketten, Federn, Gummizügen, Palatinalbügeln u.ä. können die Zähne individuell bewegt und in die korrekte Position gebracht werden.

Für ästhetisch anspruchsvolle Patienten können dezentere Keramikbrackets verwendet werden.

→Merkblatt zur Pflege der festsitzenden Apparatur

Apparatur zur forcierten Dehnung

Die Gaumennahterweiterungs-Apparatur besteht aus einer speziellen Schraube, die durch Verstrebungen mit einem Metallgerüst verbunden ist, welches auf die Seitenzähne des Oberkiefers geklebt wird.
Da das Gerät fest zementiert ist, muss der Patient die Schraube im Munde verstellen.
Mit dieser Apparatur besteht bei sehr schmalem oberen Zahnbogen die Möglichkeit, den Oberkiefer innerhalb weniger Wochen deutlich zu erweitern. Dies funktioniert umso besser, je jünger der Patient ist, da hier die Knochen in der Gaumenmitte noch nicht miteinander verwachsen sind. Diese Apparatur kommt deshalb vor allem im frühen Wechselgebiss zur Behandlung von Kreuzbissen zum Einsatz.

Invisalign

Eine unauffällige, schonende und zugleich präzise Zahnkorrektur ermöglicht auch das transparente Schienensystem Invisalign. Das Prinzip: Die geplante Zahnbewegung wird am Computer exakt vorausberechnet und die einzelnen Teilschritte festgelegt. Für jeden Teilschritt wird eine Schiene hergestellt, so dass sich eine Serie von Schienen ergibt, die nacheinander Schritt für Schritt die Zähne mit genau dosierten Kräften in die gewünschte und berechnete Position bewegen.

Dies setzt eine sehr gute Mitarbeit voraus. Die sogenannten Aligner müssen 22h täglich getragen werden und dürfen nur zum Essen und Zähneputzen entfernt werden.

Ob Invisalign für Sie infrage kommt, ist abhängig von Umfang und Art der Korrektur und kann im Rahmen der Erstuntersuchung abgeklärt werden.

→Tragen und Plegen Ihrer Invisalign- Aligner

Herbst-Apparatur

Das Herbst-Scharnier ist eine festsitzende Apparatur zur Korrektur einer Rücklage des Unterkiefers, dem sogenannten Distalbiss. Gegossene Schienen im Ober- und Unterkiefer werden durch eine Vorschubmechanik miteinander verbunden. Dieser Teleskopmechanismus positioniert den Unterkiefer nach vorne, wodurch sich sowohl die Zähne in die angestrebte Position bewegen als auch der Knochen im Kiefergelenk so umgebaut wird, dass die neue Bisslage nach ca. 8 Monaten stabil bleibt. Gleichzeitig werden die Oberkieferfrontzähne mit Brackets versehen und in die richtige Position gebracht. Die Therapie mittels Herbst-Apparatur ist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gleichermaßen sinnvoll und möglich.